Bei der distalen Radiusfraktur handelt sich um einen handgelenksnahen (distalen) Bruch der Speiche 
(Radius) und wird daher auch als Handgelenksbruch bezeichnet. 
                    
Distale Radiusfrakturen entstehen in der Regel traumatisch durch Sturz 
auf das überstreckte (Colles-Fraktur), seltener auf das gebeugte 
Handgelenk (Smith-Fraktur). Während die distale Radiusfraktur bei 
Kindern und Jugendlichen vor allem beim Sport (Snowboardfahren, 
Inlineskaten, Fussball, Handball u.a.) auftritt, kommt es beim älteren 
Menschen meistens aufgrund eines Stolpersturzes auf unebenen oder 
glatten Untergrund zur Fraktur.
                    
Wenn
 das Handgelenk gebrochen ist, treten Schmerzen bei allen Bewegungen und Schwellung auf. Auch eine Fehlstellung kann schon
 von aussen sichtbar sein.  Ziel der weiteren Therapie ist die 
anatomische Wiederherstellung der Gelenkstatik. Die distale Radiusfraktur muss durch einen erfahrenen Unfallchirurgen untersucht und beurteilt werden.
                    
                  
Für eine konservative Behandlung entscheidet man sich bei einem 
unkomplizierten Handgelenkbruch, bei dem keine 
Gelenkflächen beteiligt sind und der nicht oder nur geringfügig 
verschoben ist. Ein solcher Bruch lässt sich leicht wieder korrekt 
anatomisch ausrichten (reponieren). 
                    
Auch eine Grünholzfraktur bei 
Kindern wird in der Regel konservativ behandelt. Die 
Patienten erhalten einen Stützverband (Gips oder Softcast) für vier bis 
fünf Wochen. Der Heilungsverlauf wird mittels Röntgenaufnahmen kontrolliert. 
                    
Ein Handgelenksbruch hat bei einer stabilen, gelenkfernen Fraktur eine gute Aussicht 
auf Heilung. Nach einigen Wochen der Schonung und Ruhe der 
betroffenen Hand kommt es bei den meisten Patienten zu einer Genesung. 
Eine vollständige Beschwerdefreiheit wird nach einigen Monaten erreicht. Sollte eine sekundäre Verschiebung der Fraktur auftreten ist im Therapieverlauf ein Wechsel zum operativen Verfahren indiziert.
                  
Instabile extraartikuläre und intraartikuläre Frakturen werden mittels 
Plattenosteosynthese stabilisiert. Diese wird meist beugeseitig, 
selten auch streckseitig auf der handgelenksnahen Speiche angebracht. 
Auf der Beugeseite kommt es zu weniger Irritation der Sehnen, so dass 
dieses Verfahren bevorzugt wird. 
                    
Der Vorteil der Verplattung liegt neben der genauen anatomischen Fraktur-Rekonstruktion in 
der sofortigen Übungsstabilität, so dass auf eine zusätzliche Gipsanlage
 verzichtet werden kann und frühzeitig mit einer Physiotherapie begonnen
 werden kann.  Die Platte muss möglicherweise nach Festigung der Unterarm-Fraktur entfernt werden. Notwendig ist 
				diese Folge-Operation, wenn sich die Platte bzw. Schrauben lösen oder Schmerzen aufgrund der Materialirritation verbleiben.
                    
                  
Bei der konservativen Behandlung eines Handgelenksbruches kann nach 6 
Wochen der Unterarmgips entfernt werden. Danach ist eine intensive 
physio- und ergotherapeutische Beübung sehr wichtig. Nur so kann nach 
der langen Phase der Ruhigstellung des Handgelenkes die Beweglichkeit 
und Kraft wiedererlangt werden.
                    
Bei operativer Versorgung eines Handgelenksbruches mit einer 
Titanplatte kann einige Tage nach der Operation mit der 
Beübung des Handgelenkes begonnen werden. Durch die frühfunktionelle 
Beübung wird eine lange Ruhigstellung des Unterarmes und damit der 
Muskelabbau vermieden. Somit kann schneller wieder der frühere 
Bewegungsumfang erreicht werden. 
                    
Die Arbeitsunfähigkeit richtet sich nach dem jeweiligen Beruf und variiert in Abhängigkeit der manuellen Belastung individuell.