Die Menisken werden in Innen- und Aussenmeniskus unterteilt und sind zwei kleine halbmondförmige
Knorpelscheiben inmitten des Gelenkspaltes. Sie dienen als Stossdämpfer
zum Schutz des Knorpels zwischen Oberschenkel und Unterschenkel und
haben auch geringe stabilisierende Eigenschaften,
insbesondere für das vordere Kreuzband.
Der Knorpel hat vor allem im Erwachsenenalter nur noch einen sehr schwachen Stoffwechsel, weswegen Knorpelschäden
nicht mehr heilen. Der Knorpel verliert an Flüssigkeit und somit an
Elastizität. Der Meniskus kann einreissen, wenn er im Rahmen
eines Unfalles unter eine erhöhte Druck- bzw. Zugbelastung gebracht wird. Klassisch ist hierbei ein Verdrehtrauma des Kniegelenkes beim Sport.
Da der Innenmeniskus deutlich stärker mit der
Gelenkkapsel und mit dem Innenband verwachsen ist, ist
er weniger mobil und kann deshalb stärkeren Belastungen nicht so gut ausweichen. Innenmeniskus-Verletzungen treten zwanzig Mal häufiger auf, als Risse im Aussenmeniskus.
Meniskusriss operieren oder nicht?
Kleine Meniskus-Risse können auch
ohne Operation mit einer konservativen Therapie behandelt werden. Besonders Verletzungen in der
gut durchbluteten Aussenzone des Meniskus können manchmal von alleine
heilen. Dabei wird das Kniegelenk mit Schmerzmitteln, Kortisonspritzen
und Physiotherapie behandelt.
Das Knie sollte in der ersten Zeit nach
der Meniskusverletzung so gut wie möglich geschont werden. Treten
aber wiederholt Schmerzen oder Knie-Blockaden auf wird die Meniskus-Operation empfohlen. Generell gilt, dass eine gut trainierte Muskulatur das Knie schützt. Ein
strukturiertes Training ist daher sinnvoll. Übungen können zunächst unter physiotherapeutischer
Anleitung erlernt und dann selbstständig umgesetzt werden.
Folgende Argumente sprechen für eine Operation
Der Meniskusriss führt zu starken Beschwerden. Das Knie lässt sich nicht vollständig strecken oder beugen, weil es von einem abgerissenen Meniskusteil blockiert wird. Das Knie schwillt immer wieder an. Es sind auch andere Kniestrukturen verletzt. Eine mehrwöchige konservative Behandlung hat keinen Erfolg gebracht.
Minimalinvasive Meniskuschirurgie
Alle
Meniskuseingriffe werden heute arthroskopisch durchgeführt. Dabei hängt es von der Art, des Ortes und
der Durchblutung des Meniskusrisses ab, ob der Meniskus genäht werden
kann oder ob das gerissene Areal entfernt werden muss (sog.
Meniskus-Teilresektion). Frische Meniskusrisse in der gut durchbluteten
Meniskusbasis können direkt oder mit Hilfe von speziellen
Meniskusnahtsystemen (Nahtanker) wieder refixiert werden. In nicht oder schlecht durchbluteten Bereichen kann nur die
Meniskusteilresektion durchgeführt werden, da eine Heilung nach Naht
hier nicht stattfinden kann.
Bei Meniskusteilresektionen ist in der Regel keine postoperative
Ruhigstellung des Kniegelenkes erforderlich. Es sollte jedoch zunächst
eine schmerzadaptierte Belastung an Unterarmgehstützen, mit
Thromboseprophylaxe bis zur vollen Belastung, durchgeführt werden. Die Krankengymnastik zur Verbesserung der Beweglichkeit, der Funktion
als auch zur muskulären Kräftigung des betroffenen Kniegelenkes ist ab den ersten Tagen nach der Operationen gestattet.
Bei einer Meniskusnaht sollte für 6 Wochen eine Bewegungsorthese am Kniegelenk angelegt werden,
um den Bewegungsumfang des Kniegelenkes und damit die Kraft bei der
Drehgleitbewegung einzuschränken. Es folgt ein festes Behandlungsschema
mit Bodenkontakt des Beines an Unterarmgehstützen und Thrombose-Prophylaxe für ca. sechs Wochen. Damit bekommt der genähte Meniskus
die Möglichkeit wieder an die intakten Meniskusanteile
anzuwachsen. Ein endgültiges Ergebnis nach Meniskusnaht kann erst ca. ein Jahr postoperativ beurteilt
werden.
Eine sitzende Büro- Tätigkeit kann in der Regel nach 7-14 Tagen wieder aufgenommen werden. Stehende und für die Knie belastende Tätigkeiten sollten in Ahängigkeit des operativen Verfahrens nach frühestens 6 Wochen begonnen werden.